
Dem aufmerksamen Gemüsekistenfreund wird es schon aufgefallen sein: Auch in dieser Woche bestücken wir viele Gemüsekisten wieder mit knackfrischen Paprika!
Der Deutsche liebt den typischen Ampel-Mix: Gemüsepaprika in den Farben rot, gelb und grün. Seltenere, fast exotisch anmutende Sorten wie die weiße, die violettfarbene oder gar schwarze Gemüsepaprika konnten sich auf den Speiseplänen der Mitteleuropäer nicht durchsetzen. Manch einem sind sie gänzlich unbekannt.
Gartenbaubetriebe und Landwirte haben sich der Nachfrage angepasst und produzieren (bis auf wenige Ausnahmen) nunmehr die hochgeschätzten Klassiker, die uns vom Juli bis in den Oktober hinein kulinarisch begleiten.
Doch wie sieht es aus mit Farbe und Geschmack? Entspringt jede Farbe einer anderen Sorte? Oder verändert sich die Farbe während des Reifeprozesses? Welche Stoffe sind dafür verantwortlich? Und: Wieso kann man keine grünen Paprika anbauen?
Jede Frucht der Gattung Capsicum ist im unreifen Zustand erst einmal nur grün. Wir kennen das von anderen Pflanzen. Da auch unreife, grüne Paprika sehr gut – wenn auch etwas herber als ihre farbenprächtigen Kollegen – schmecken, und sie mindestens genau so gesund sind, spricht nichts gegen den Verzehr. Da der Samen allerdings noch nicht fortpflanzungsfähig ist, müssen rote oder gelbe Sorten angepflanzt werden, damit die grüne Köstlichkeit auf unseren Tellern landen kann.
Die endgültige Farbe erhalten die Schoten also erst, sobald sie vollreif sind. Der Farbwechsel findet immer von Grün nach Farbig statt. Zwischenfarben gibt es nicht. So wechselt die Paprika die Farbe nicht etwa von Grün über Gelb zu Rot. Entweder werden rote, gelbe oder orangefarbene Sorten angepflanzt, die lediglich eines gemeinsam haben: das grüne Anfangsstadium.
Verantwortlich dafür, dass überhaupt ein Farbwechsel stattfinden kann sind die Carotinoide, die wir meist mit Karotten in Verbindung bringen.Pflanzen können Carotinoide selbst synthetisieren, Tiere und Menschen müssen sie dagegen über die Nahrung aufnehmen. Da sie überaus gesund sind, weil sie eine Vorstufe des Provitamins A bilden und den Körper bei der Abwehr freier Radikale unterstützen, sollten man sie in ausreichenden Mengen zu sich nehmen.
Grüne Paprika schmecken leicht bitter, während rote Schoten eher süß sind. Dafür sind die grünen Gesellen etwas länger haltbar. Am besten schmecken sie natürlich immer noch frisch. Wer sie nicht verkochen oder in den Salat schnippeln möchte, kann sie auf eine ganz Besondere Weise genießen: Rohe Paprikaschnitze in flüssigen Honig tauchen! Das klingt ungewöhnlich, überzeugt aber auch Feinschmecker!